Freitag, 7. Oktober 2011

Besuch bei der Familie von Yogesh


Heute sind Teacher Ini, zwei weitere Volunteers (Beate & Henriette aus Norwegen) und ich nach der Arbeit zu der Familie von Yogesh nach Sigatoka gefahren. Das ist die Familie, für die wir vorhaben ein neues Haus zu bauen. 
Erst einmal zu der Geschichte von Yogesh:
Yogesh ist 11 Jahre alt und kommt aus Sigatoka. Er hatte schon immer den großen Wunsch in die Schule  gehen zu können und hat deshalb vor einem Jahr beschlossen nach Lautoka zu seiner älteren Schwester zu ziehen, um dort auf der Straße zu arbeiten. Mit dem verdienten Geld wollte er sich dann einen Schulplatz „kaufen“  Als er  wieder zurück zu seiner Familie kam, hat der Vater das ganze Geld für Alkohol ausgegeben und somit war sein größter Wunsch dahin. Daraufhin ist er von zu Hause weggelaufen und vor ungefähr einem Monat traf er Teacher Ini und erzählte ihr die ganze Geschichte . Sie versprach ihm,  dafür zu sorgen , dass er zur Schule gehen könnte. Nachdem Ini uns dann von Yogesh erzählte, haben alle Volunteers Geld zusammen gelegt und nun geht er seit zwei Wochen zur Schule :) Das Geld reicht aber für ein paar Monate!
Zurzeit lebt er bei Teacher Ini, da die Schule zu dem Kindergarten gehört in dem wir arbeiten und somit können sie jeden Tag zusammen zur Schule fahren. 


Zu der Familie
Sigatoka liegt etwa 1,5 Autostunden weg von Nadi Town. Als wir ankamen, mussten wir erstmal einen kleinen Berg hoch laufen um überhaupt zu dem Haus zu gelangen (was nicht besonders einfach war, da  alles matschig durch den Regen war und wir aufpassen mussten dass wir nicht alle nacheinander wieder herunterrutschten).
Die Mutter war leider nicht zu Hause ,da sie alle 2 Wochen nach Suva (Hauptstadt von Fiji) fährt um dort auf der Straße für etwas Geld zu backen. 
Das 'Haus' besteht  auch hier aus Blech und man sah gleich, dass es undicht war. Der Klo ist ein Loch in der Erde, es gibt kein fließendes Wasser, keine Sanitäranlagen.
Die Nachbarn erzählten uns, dass die Mutter von Yogesh gegen sechs Uhr aus Suva zurück sein wollte. Also beschlossen wir , nach Sigatoka Town zu fahren, um sie und ihren zweiten Sohn dort vom Bus abzuholen. Da es jedoch erst drei Uhr war, wollten wir in der Zwischenzeit noch ein paar Lebensmittel für die Familie einkaufen. Dann trafen wir uns  mit der Mutter und sie erzählte  über ihr Leben. Sie hat uns von ihrem Mann erzählt, dass er sie stets geschlagen hat und das sie Angst hat, sie könnte ihre Kinder nicht länger ernähren.Sie sagte, dass sie Yogesh sehr vermissen würde und fing schrecklich an zu weinen. Sie würde am liebsten Ihr Leben aufgeben. Es war wirklich sehr mitreißend und jedem von uns sind nacheinander Tränen runter gelaufen.
Danach wusste ich, dass ich nicht heimgehen werde, bevor wir ihr ein neues Zuhause und einen  neuen Lebenswillen geschaffen haben. Wir haben ihr geschworen, dass sich alles ändern wird.
Nächste Woche treffen wir uns nochmals um zu klären ob wir ein Grundstück angeboten bekommen und wann wir dann hoffentlich anfangen können!!




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